Verbleibender Verlustvortrag festgestellt – wieviel Geld erstattet mir nun das Finanzamt?

 

Entweder Du hast bereits vor der Pilotenausbildung eine Berufsausbildung abgeschlossen oder hattest einfach nur Glück, dass Deine Finanzbehörde die Pilotenausbildung als Werbungskosten berücksichtigt und einen Verlustvortrag erlassen hat. Jetzt fragst Du Dich, wie sich der Verlustvortrag nun auswirkt.

Zunächst mal kann sich der Verlustvortrag nur auswirken, wenn Du positive Einkünfte erzielst und Steuern zahlst.

Beispiel:

Der Flugschüler A hat seine Ausbildungskosten in Höhe von 80.000 € steuerlich geltend gemacht, es ist ein Bescheid über den verbleibenden Verlustvortrag in Höhe von 80.000 € ergangen.

Im Folgejahr erzielt er ein Jahresbruttoeinkommen als angestellter Pilot in Höhe von 50.000 €.

Im Rahmen der Steuererklärung wird folgendes erklärt:

Einkünfte aus nichtselbständiger Tätigkeit: 50.000 €

Werbungskosten: 5.000 €

Gesamtbetrag der Einkünfte: 45.000 €

Sonderausgaben: 7.500 €

Ohne Verlustvortrag müsste A ein Einkommen in Höhe von 37.500 € versteuern und somit 8.128,77 € Steuern bezahlen (Einkommensteuer und Solidaritätszuschlag).

Mit der Verrechnung des Verlustvortrags würden die Einkünfte in Höhe von 45.000 € auf 0 € gesetzt werden, A würde somit die kompletten Steuern zurückbekommen.

Im Folgejahr hätte A dann noch einen verbleibenden Verlustvortrag von 35.000 € übrig.

Bei denselben Einkünften hätte er nach der Verrechnung des Verlustvortrags noch ein zu versteuerndes Einkommen von 5.000 € (50.000 € - 5.000 € Werbungskosten – 35.000 € Verlustvortrag – 7.500 € Sonderausgaben = 2.500 €). Auch hier würde keine Steuer entstehen, A würde auch im zweiten Jahr der Verrechnung die kompletten Steuern zurück bekommen. 

In Summe bestünde eine Steuerersparnis von 16.257,54 €.

Dann wäre der Verlustvortrag jedoch aufgebraucht.

Im Ergebnis: Der Verlustvortrag wird solange vorgetragen, bis er aufgebraucht ist. Nicht der festgestellte Verlust wird überwiesen, sondern nur der prozentuale Anteil des festgestellten Verlusts, abhängig vom jeweiligem Steuersatz. Je höher die Einkünfte, desto schneller baut sich der Verlustvortrag ab, jedoch sind die Erstattungen gleichzeitig auch höher als bei geringeren Einkünften.

Für eine individuelle Berechnung Deiner Erstattung aus dem Verlustvortrag kontaktiere uns hier!

 
Albin Sinani